Butzelarve

Die handgefertigten Butzelarve wurden in früheren Zeiten beim Butzentreiben getragen, als die Schulbuben in der Fasnacht die Straßen unsicher machten. Die Masken entstanden ursprünglich in den Wintermonaten, um die Ängste zu bewältigen und den garstigen Winter zu vertreiben. In Bad Hindelang sind sie heute ein fester Bestandteil des Fasnachtsumzugs. Die „Larven“, wie hier im Ostrachtal die Masken heißen, wurden aber immer weniger, da es nicht mehr viele Künstler gibt, die noch Larven „schnipfeln“. Um die alte Tradition nicht sterben zu lassen, und einmal im Jahr altes Brauchtum der Öffentlichkeit zu zeigen, haben sich Magnus Wimmer aus Bad Oberdorf, Sepp Schmid aus Bad Hindelang und Hermann Schlipf aus Vorderhindelang zusammengetan, um kostbare, alte Masken wieder ins Licht des Fasnachttreibens zu rücken.

Die vier auf dem Foto ganz oben aus den 30er- oder 40er-Jahren gezeigten historischen Holzlarven bilden den Ursprung des Hindelanger Butzentreibens. Die Gebrüder Franz und Konrad Eberhard, so ist überliefert, schnitzten für die Dorfjugend vier Butzenlarven. Die Larven – auf dem Foto von links nach rechts – tragen die Bezeichnungen „Napoleon“, „Zahlukare“, „d‘ Gschtrupfte“. Die vierte ist eine alte, unbenannte Brettlarve, die leider verschollen ist. Die Napoleon-Larve zählt zu den ältesten im Ostrachtal.

Die drei oben genannten Organisatoren, der Heimatdienst und der Trachtenverein bemühen sich, diesen Brauch auch in Zukunft lebendig zu halten. Jeder ist eingeladen, beim nächsten Fasnachtsumzug als "Butze" mitzukommen.

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